Kinder, deren Eltern eine andere Muttersprache haben als es im Land üblich
ist, werden oftmals bilingual oder sogar multilingual erzogen, so zum Beispiel berichtet auf dem Blog Importkaaskop, einer
deutschen Familie, die seit einigen Jahren in Holland lebt, bei Tafjora, einer deutschen Familie in Frankreich, aber auch bei Mihaela vom Beauty-Mami-Blog, die ihrem Kind zusammen mit dem Vater Italienisch und Bulgarisch näher bringt bzw. bei Alex vom Blog Papaleaks, wo das Kind neben Deutsch auch Russisch erhält. Aber ursprünglich bin ich durch Wirbelwinds
Kindergartengruppe auf das Thema gestoßen worden, wo ein Mädchen mit ukrainischen Wurzeln die Muttersprache erlernt.
Zunehmend finden sich aber auch weitere Sprachförderungen
wieder. Während ich das erste Mal mit Englisch in der vierten Klasse
konfrontiert wurde, als die Lehrerin mit uns „My Bonny is over the ocean“ sang,
finden sich bereits im Kindergarten Englischkurse wieder. Frühkindliche
Förderung, gerade die sprachliche, boomt. Und da ist es praktisch, wenn ein
Elternteil zu Hause eine Sprache so gut beherrscht, dass das Kind gleich die
volle Dröhnung erhalten kann.
Ich selber stehe mit Fremdsprachen etwas auf dem Kriegsfuß.
Ich hatte zwar Englisch, Französisch, Latein und sogar Spanisch, aber mehr als
ein zögerliches Englisch und gebrochenes Französisch ist davon nicht übrig
geblieben. Vielleicht lag es daran, dass man bei mir erst so spät damit angefangen
hat, eben NICHT im Kindergarten. Aber vielleicht kann ich es auch einfach nicht
besser. Und so ist es vielleicht nachvollziehbar, dass ich auch einer bilingualen Erziehung skeptisch gegenüberstehe. Zum Beispiel
merke ich, dass die Kinder in meinem Umfeld, welche
bilingual erzogen werden, erst sehr spät bzw. sehr wenig sprechen. Jedoch hat Mihaela vom Beauty-Mami-Blog hier ein paar gute Gründe FÜR eine bilinguale Erziehung aufgezählt, die mir vorher nicht so bewusst waren und mir sehr einleuchten:
Die mehrsprachige Erziehung fördert die sozialen und die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes.
Multilingual erzogenen Kindern fällt es leichter in späteren Lebensphasen weitere Sprachen zu lernen.
Obwohl, wenn ich es mir so recht überlege: in gewisser Weise
erziehen auch wir unser Kind bilingual: Deutsch und Sächsisch. Ich selber
spreche (zumindest denke ich das von mir) einigermaßen hochdeutsch (sofern es so etwas überhaupt gibt). Aber unsere
Umgebung sächselt nur so um die Wette. Und so ist es nur
eine Frage der Zeit, bis auch Wirbelwind sich diesem annimmt, insbesondere durch die Einflüsse des Kindergartens. Seit ein paar Wochen kann man behaupten die bilinguale Erziehung
ist geglückt: sie sächselt. Aus einem „hier“ wird ein „hioa“, ein
runter wird zu einem „runtoa“ verzogen, "Danke" wird zum "Dange" und „essen“ heißt konsequent „assen“
(das ist schon erzgebirgisch). Dieses Video wollte ich zum Beweis machen. Aber wie man hört, hört man nichts (Auffälliges), naja, vielleicht der "Fernseher"? Aber im Prinzip beweist es ja, dass sie beide Sprachen beherrscht ;-)
Kleine Tipp zum Weiterschmökern: neben Mihaela vom "Beauty Mami Blog" und Papaleaks hatte letztens passenderweise auch Dajana vom tollen Blog „Mit Kinderaugen“ zu diesem Thema etwas verbloggt.