Letztens
habe ich gemerkt, dass man seinen Kindern anscheinend immer noch auf diese
Weise versucht das Essen schmackhaft zu machen.
Als
Wirbelwind ihren Apfel auf dem Spielplatz nicht mehr wollte und achtlos auf dem
Boden liegen ließ, trat ein Kind mit ernster Miene an mich heran und stieß eben
diesen Kommentar aus. Unabhängig davon, dass ich bezweifle, dass das Kind das
Ausmaß seiner Worte verstand, ist an der Einstellung schon etwas dran.
Wirbelwind
mangelt es an nichts. Wenn sie etwas essen will, dann bekommt sie es. Manchmal
muss sie zwar etwas warten, aber verhungern muss sie nicht. Und so sind
Lebensmittel für sie selbstverständlich, kein wertvolles Gut (außer natürlich
die Sachen, die wir ihr nicht oder selten erlauben, die sind dann ratzfatz
aufgefuttert). Und so finden sich nach den Mahlzeiten auf den Tellern
angesabberte Brotstückchen, angeknabberte Wurstreste, und jede Menge
Küchenkrepp. Es wird ein Bananenweitwurf veranstaltet und die Rosinen als Murmelersatz
missbraucht. Da kann ich noch so brüllen, sie versteht es nicht. Unser Bedarf
an Mülltüten hat sich vervielfacht, weil nach einem Tag ihre Essensreste aus
dem Mülleimer quellen.
Wie
soll man dem Kind beibringen, dass Nahrungsmittel pfleglich zu behandelt sind?
Dass es schade ist, all die Wurststückchen, Brotkrümel und ausgespuckten Apfelstückchen
wegschmeißen zu müssen? Vielleicht ist es eine Frage der Zeit, bis sie es
versteht und vielleicht selber irgendwann altklug auf dem Spielplatz steht, ein
kleines Kind von oben herab anschaut und oben genannten Satz von sich gibt.
Vielleicht.
Und
wie kann man umgehen, dass die ausgespuckten Nahrungsmittel im Mülleimer
landen? Achtung, jetzt wird es etwas seltsam, aber manchmal stecken wir ihr
einfach das Ausgespuckte wieder in den Mund. Natürlich nur, wenn es auf dem
Tisch gelandet und noch sauber ist. Ihr macht es nichts aus.
Habt Ihr auch dieses
Nahrungsmittel-Respekt-Problem? Und wenn ja: was macht Ihr dagegen?
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