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Mein kleiner, großer Wirbelwind |
Letztens schrieb ich, dass mir bewusst wurde, wie wenig ich über Wirbelwind staune, je größer sie wird. Vieles nehme ich inzwischen als selbstverständlich hin oder sogar gar nicht wahr, weil ich zu sehr mit Wölkchen beschäftigt bin. Und diese Erkenntnis hat mich traurig gemacht.
In regelmäßigen Abständen möchte ich daher einen Beitrag über Wirbelwind verfassen und darin festhalten, womit sie mich zum Staunen gebracht hat. Es ist quasi mein ganz persönliches Wieder-Staunen-Lernen-Programm.
Ich habe gestaunt über ihre Kreativität:
- Sie hat auf die Melodie von Bruder Jacob viele neue Lieder gedichtet. Sie hörte gar nicht mehr auf zu trällern. Alle Gegenstände, die ihr unter die Augen kamen, wurden einbezogen und zu einem skurrilen Text verwurschtelt. Meine kleine Poetin.
Ich habe gestaunt über ihren Wortschatz:
- Sie hat ein Wort verwendet, die ich noch nie aus ihrem Mund gehört habe. Das Verrückteste daran war, dass ich dieses Wort auch nicht verwende. Und da habt Ihr mich jetzt ertappt, ich habe es glatt wieder vergessen. Aber es war erstaunlich, wirklich!
- Man kann sich inzwischen so wunderbar mit ihr unterhalten, wie mit einer großen Person. Plaudern, Quatsch machen, Witzeln, Ernste Dinge besprechen. Nur Sarkasmus versteht sie noch nicht. Aber der Papa arbeitet dran. ;-)
Ich habe gestaunt über ihr Verständnis:
- Sie hat beispielsweise das Tablet ausgeschaltet, als ich sie darum gebeten habe und ohne Murren ihre Zähne geputzt, obwohl sie es erst nicht wollte.
- Als uns ein Kinderwagen entgegenkam, hielt Wirbelwind in der Unterhaltung mit mir inne und flüsterte "Psst leise, da schläft ein Baby!". Da war ich völlig baff über so viel Beobachtungsgabe und Mitgefühl (auch wenn es sich um ein erlerntes Verhalten handelt).
Ich habe gestaunt über ihre Logik:
Ich habe gestaunt über ihre Selbstständigkeit:
- Sie hat ein kleines Portemonnaie mit zwei Euro bekommen und selbstständig eine Kleinigkeit für sich eingekauft (natürlich in meinem Beisein). Nun gut, es waren am Ende Süßigkeiten, aber immer noch besser als das Plastik-Enten-Angel-Spiel, das sie zuvor in ihrer Hand hielt.
Ich habe gestaunt über ihre Neugier:
- Zum Geburtstag bekam Wirbelwind einen magischen Baum geschenkt. Den muss man mit magischem Wasser begießen, und dann fängt er an zu blühen. Sie hat mit Begeisterung die ersten "Blüten" begrüßt und gleich ein Foto davon gemacht, um es im Kindergarten herumzuzeigen. Es war sehr schön zu sehen, welchen Forscherdrang sie entwickeln kann
Ich habe gestaunt über ihre Sportlichkeit:
- Sie hat es das erste Mal geschafft beim Sport die Kletterstange hinaufzuklettern. Die Woche zuvor musste ich noch ihre Füße halten.
Ich habe gestaunt über ihre Beschwichtigungstaktik:
- Ok, das klingt jetzt etwas komisch, aber ich wusste nicht, unter welchen Punkt ich es sonst packen sollte: Wenn sie merkt, dass ich traurig oder enttäuscht bin (auch wenn es gespielte Enttäuschung ist und sie es sehr wohl weiß), dann beschwichtigt sie. Zum Beispiel:
- Letztens habe ich Wäsche gewaschen und nachdem die Waschmaschine an war gemerkt, dass ich eine Socke auf dem Weg verloren hatte. Ich merkte das bestürzt und Wirbelwind meinte: "Das ist doch nicht schlimm. Dann machst Du morgen nochmal weiße Wäsche und wäscht sie dann."
- Oder im Kindergarten, wenn ich das Mittagessen vorlese und enttäuscht bin, dass ich nicht mitessen darf. "Tja, da kannst Du leider nicht mitessen. Aber Du kannst es Dir ja zu Hause kochen." Meine klevere Maus.
Das war es für heute. Darum bis bald, wenn es wieder heißt: Wiebke staunt über ihren Wirbelwind ;-)
Eure Wiebke
Labels: Kinder-Alltag